Golf Mentaltechniken für alle Fälle
Was tun nach Fehlschlägen? Den Frust aktiv bekämpfen.
Für jede Situation benötigt ein Golfer andere Mentaltechniken. Eine besondere Situation ist der eigene Umgang mit Fehlschlägen bzw. suboptimalen Schlägen. Jeder weiß, welchen Schlag er/sie im optimalen Fall produzieren kann und welcher Schlag aufgrund der Balllage erforderlich ist. Der Golfer entscheidet im Rahmen der Pre-Shot-Routine in einer Mischung aus Analyse (Entfernung, Hindernisse, Wind-/Wetterverhältnisse, Gefälle, verfügbare Schlaglängen) und Intuition (Erfahrung, Tagesform), welchen Schläger er/sie aus dem Bag zieht. Nach der Pre-Shot-Routine wird der Ball geschlagen. Bereits im
Schlagmoment – spätestens jedoch kurz danach – stellt sich meist bereits die erste Bewertung des Ergebnisses ein:
- Der Schlag hat sich gut angefühlt – das Ergebnis ist jedoch aufgrund unbeeinflussbarer Faktoren (Titschverhalten, Rollverhalten, Platzeigenschaften) suboptimal.
- Der Schlag hat sich gut angefühlt – aufgrund eines Schwungfehlers (und des fehlenden neutralisierenden Schwunggedankens) ist er jedoch woanders gelandet als geplant.
- Der Schlag fühlt sich bereits ungut an, aber aufgrund von „Glück“ kommt der Ball trotzdem in guter Lage zur Ruhe.
- Der Schlag fühlt sich bereits ungut an und das Ergebnis ist erwartungsgemäß suboptimal oder gar sehr schlecht. Hier gibt es noch Abstufungen: mit/ohne Strafschlag; mit/ohne Distanzverlust etc. Es gibt sogar Schläge, nach denen der Ball weiter vom Loch entfernt zum Liegen kommt als vorher!
Der ergebnisorientierte Golfer (nur der Score zählt!) ist bei Variante 2 und 4 in der Regel am Untröstlichsten. Hier haben sich handfeste, selbst verschuldete Fehler eingeschlichen, die auch prompt den Score dieses Lochs und damit automatisch der gesamten Runde bedrohen. Denn jeder einzelne Schlag zählt bekanntlich unbarmherzig bis zum Ende.
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OHNE mühsames Techniktraining
Spätestens nach zwei bis drei Fehlschlägen macht sich bei den meisten Enttäuschung/Frust breit und es werden wirksame Mentaltechniken benötigt, um damit innerlich fertig zu werden und sich selbst wieder auf die Erfolgsspur zu bringen.
Folgende beiden Strategien helfen, sich selbst nicht zu sehr hängen zu lassen, sondern schneller wieder zu fassen und in Richtung positiv umzupolen:
Check it off!
Hake die schlechten Schläge systematisch und planmäßig ab!
Wenn du ein Handicap von z. B. 20 hast, bedeutet das, dass du normalerweise mindestens 20 suboptimale Schläge auf der Runde hast. Denn wenn alle Schläge perfekt gelingen würden, hättest du vermutlich ein Handicap von 0. Wenn du also jetzt einen schlechten Schlag gemacht hast, streiche diesen insgeheim von der Liste der 20 Schläge ab. Im Sinne von „Abhaken“. Du kannst dich sogar darüber freuen, denn wieder ist einer dieser planmäßigen Schläge „erledigt“ und du brauchst dich nicht darüber zu ärgern. Stattdessen kannst du dich in Ruhe auf den nächsten Schlag konzentrieren. Probiere diese Art zu denken aus und du wirst dich weniger Ärgern!
Quelle: Fotolia: 113862234 Naulicreative
Hold it!
Bei der Hold-it!-Strategie beginnt die Frustbekämpfung bereits im Finish. Bleibe im Finish noch einen Moment stehen und strecke dich besonders. Halte die Körperspannung, obwohl aufgrund des suboptimalen Schlagergebnisses der Reflex wäre, in dich zusammen zu sacken vor lauter Unzufriedenheit. Die gespannte Körperhaltung wird es dir erleichtern, die gedankliche Negativschleife, die in solchen Situationen droht, zu vermeiden oder wenigstens zu reduzieren. Dein Selbstbewusstsein wird dadurch hoch gehalten und Du bist schneller wieder auf der Motivationsspur für den nächsten Schlag, denn der ist jetzt der Wichtigste!
Viel Erfolg!
Anschließend können Mentaltechniken hinzugefügt werden, die dich wieder in einen ressourcevollen Power-Zustand bringen. Dazu mehr in der übernächsten Folge.
Weitere Mentaltechniken gegen Enttäuschung/Frust findest du im Buch: Kopfkino Golf- Mentaltechniken von A-Z. Dort werden mehr als 100 leicht anwendbare Mentaltechniken beschrieben. Im nächsten Artikel dieser Serie geht es darum, dem eigenen Ärger den Garaus zu machen und wie du deine Stimmung auf Knopfdruck hebst.